Was bedeutet das für den Träger?
In solchen Gesprächsrunden ist theologische Begleitung durch die Träger gefragt – aber gerade nicht in der Verpflichtung der Angestellten auf die „Firmenphilosophie“ als einem Gebäude feststehender Lehren, Überzeugungen und Vollzüge, evtl. noch gemäß der besonderen theologischen oder Frömmigkeitsrichtung des für den Kindergarten zuständigen Pfarrers, sondern in einem gemeinsamen Unterwegssein, in dem sich durch neue Begegnungen mit anderen auch immer wieder neue Rückfragen nach dem Eigenen auftun. Erzieherinnen könnten dabei lernen, wie in der Theologie von biblischer Zeit an genau dies geschieht, wie biblische Überlieferungen immer auch die Spuren der Auseinandersetzung mit Neuem, Fremdem, Anderem an sich tragen. Theologen könnten dabei lernen, sich der Herausforderung durch andere Religiosität zu stellen, denen die Erziehenden in der Einrichtung begegnen, wenn sie mit den Eltern reden. Erzieherinnen könnten so mithelfen, Theologie ins Leben zu holen, in die Vielfalt religiöser Überzeugungen und Meinungen hinein, die dieses Leben in unserer Zeit und Gesellschaft bestimmen.