Symbol Weg
1. Situationen
- Wenn Neues vor uns steht
- Wenn Aufbrüche zu bewältigen sind wie Umzug, Schulanfang usw.
2. Erfahrungswelt der Kinder
- Der Tageslauf der Kinder ist durch wiederkehrende Wege bestimmt: zur Kindertagesstätte, zur Tagesmutter, den Großeltern....
- Im Unterschied dazu geht es in Märchen oft um Wege, welche die Helden zurücklegen müssen, um zu ihrem Ziel zu kommen. Mit deren Wegen verbinden sich meist große Erwartungen und Hoffnungen. Voller Spannung gehen die Zuhörenden mit.....
3. Assoziationen
- Erwachsene sprechen viel vom Lebensweg - das setzt allerdings ein gewisses Maß an Abstraktionsfähigkeit und Zeitbewusstsein voraus, das die Kinder so wohl noch nicht haben.
- Die Beziehung zu Gott wird oft als Wegbegleitung durch ihn beschrieben, z.B. Ps.23 "Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich." Ps.37,5: "Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird`s wohl machen."
- In den Psalmversen klingt die ambivalente Bedeutung des Weg-Symbols bereits an: Wege können auch gefährliche Abschnitte haben, die einem Angst machen, auf denen man sich alleine fühlt. Wege können eintönig und langweilig sein, sich als Sackgassen erweisen.
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4. Bezug zur Taufe
Mit der Taufe hat etwas Neues begonnen; die Beziehung zu Gott wird das Leben begleiten. Jeder geht seinen individuellen Weg und bleibt zugleich mit dem Anfang verbunden, mit dem Zeichen der Verbundenheit mit Jesus Christus. Dieses Zeichen der Taufe verbindet zugleich mit vielen anderen, auch wenn der eigene Lebens- und Glaubensweg seine individuelle, besondere Gestalt annimmt. Die Taufe will im Leben aller Getauften ihre Spuren hinterlassen. Sie will gemeinsames Zeichen des Glaubens sein und sich zugleich mit der Besonderheit jedes einzelnen Lebenswegs verbinden.
5. Anregungen für die Praxis
Zugänge zum Symbol
m Von alltäglichen und besonderen Wegen (z.B. Ausflügen, Reisen) erzählen
m Von Geschichten erzählen, in denen die Helden besondere Wege gehen mussten
m Wege malen, die wir häufig gehen
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Erzählen
Wir erinnern uns an die Geschichte von der Taufe des Kämmerers, verweilen beim Schluß: "er zog seine Straße fröhlich“, und verbinden dies mit dem Symbol des Wegs. Dazu gibt der folgende Erzählvorschlag Anregungen:
Nach der Taufe begeben sich die beiden wieder zurück zur Straße und dem Wagen. "Du hast noch einen weiten Weg vor dir", meint Philippus, "und ich muss mich jetzt von dir verabschieden.".....
"Schade", antwortet der Minister, "es war so schön, mit dir zusammen zu sein! Du hast mir so viel Wichtiges gesagt, von dem ich vorher noch gar nichts wusste. Jetzt bin ich wieder allein mit meinen Gedanken."......
"Aber du nimmst doch viel mit", sagt Philippus: "Mit deiner Taufe weißt du, dass du immer zu Gott gehörst. Jeder, der an Gott glaubt, gehört zu ihm.....Gott will jeden Menschen auf seinen Wegen begleiten!"...
"Ja", meint der Minister, "gut, dass ich diese Erinnerung fest in mir habe. Die kann mir niemand wegnehmen.....Mit ihr bleibe ich auch in der Ferne, in meiner Heimat, mit diesem Platz hier verbunden, an dem du mich getauft hast.
Bei mir zu Hause wird alles ganz anders sein als hier.....Es wird nicht immer einfach sein. In meinem Beruf ist es oft schwer, die richtigen Entscheidungen zu treffen, die richtigen Anweisungen zu geben......Manchmal ist es wie ein dunkles Tal, durch das man gehen muss, ein Tal der Enttäuschungen und Schwierigkeiten..... Aber ich weiß dann immer: Ich gehöre zu Gott, er ist bei mir. Er begleitet mich auf allen meinen Wegen!"
Auch mit der Geschichte von der Segnung der Jünger und dem Auftrag zum Taufen lässt sich das Symbol des Wegs verbinden. Wir bleiben beim Schluss dieser Geschichte und gehen den Gedanken der Jüngerinnen und Jünger weiter nach:
Jetzt sind die Jüngerinnen und Jünger wieder allein.....Vor sich sehen sie Wege, die vom Berg ins Tal hinunter führen, sich dort verzweigen und in den verschiedensten Richtungen aus dem Blickfeld verschwinden....
"Ja", seufzt einer von ihnen, "wir werden wohl auch nicht mehr lange beieinander bleiben können. Wir werden auseinandergehen, so wie diese Wege auseinander führen.....Aber wir bleiben verbunden mit diesem Berg, an dem Jesus uns gesegnet hat.....Wir wissen, dass wir auch weiterhin zusammengehören und zu ihm gehören, und dass er unsichtbar bei uns ist.....Jeder geht seinen eigenen Weg, und doch bleiben wir miteinander verbunden in dem, was wir tun....
Wir werden anderen von Jesus erzählen und sie auf Gottes und seinen Namen taufen. Und dann gehen auch sie ihren Weg und bleiben mit Gott und Jesus verbunden.....Viele, viele Wege werden wir und die anderen gehen, und überall ist Gott mit dabei, so wie Jesus es uns gesagt und gezeigt hat."....
Der Blick der Männer und Frauen geht wieder über das bergige Land. Sie sehen die Schluchten, in denen sich die Wege verlieren....."Ja, es wird sicher auch schwer werden. Andere werden uns nicht verstehen, wenn wir ihnen von Jesus erzählen.....Sicher werden wir uns oft alleingelassen fühlen. Aber dann denken wir hier an den Berg zurück und an das Zeichen der Taufe, das wir weitergeben sollen und an das Versprechen, das uns Jesus Christus mitgegeben hat: Ich bin bei euch alle Tage, bis an das Ende der Welt!"
Gestaltungsmöglichkeiten
m Sätze aus dem Ps.23 kennenlernen:
"Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich."
m ein Bild von dem äthiopischen Minister auf seiner Reise zeichnen
m sich an andere biblische Weg-Geschichten erinnern (z.B. Abraham, Mose...)
m auf der Taufkerze das Symbol des Wegs anbringen
Vorschlag für ein Gebet
Guter Gott!
Vom Anfang unseres Lebens an bist du bei uns.
Jeder von uns ist dir ganz wichtig.
Darüber freuen wir uns und danken dir.
Wo immer wir auch sind, du begleitest uns.
Daran erinnert uns die Taufe.
Hilf uns, dass wir das nie vergessen.
Vorschlag für einen Segenswunsch
Gott segne uns und beschütze uns.
Er sei bei uns auf allen unseren Wegen.
Er leite uns mit seinem guten Rat,
und wenn wir müde werden,
schenke er uns neue Kraft.