Hinweise
Kinder können noch nicht verstehen, dass bestimmte Gegenstände etwas verdeutlichen, das sich gar nicht auf sie selbst bezieht, sondern auf etwas anderes, etwa auf den Glauben. Das, was einen Gegenstand zum Symbol macht, ist ihnen also noch nicht zugänglich. Wohl aber können sie sich von Erfahrungen und Empfindungen, Begebenheiten und Eindrücken, die sie mit einem Symbol verbinden, zu Inhalten des christlichen Glaubens leiten lassen, bei denen dies in einer entsprechenden Weise gilt.
Bestimmend für die Arbeit mit Symbolen ist deshalb, dass wir mit den Kindern jeweils ausführlich einen Weg gehen, der vom Symbol zu seiner Bedeutung führt. Symbole können also nicht für sich stehen, sondern sie sollten eingebettet werden z.B. in Geschichten, die diese Beziehung zwischen dem Symbol und seiner Bedeutung herstellen, zwischen seiner realen Gestalt und dem, worauf es hinweist.
Dem situativen Ansatz entsprechend setzen wir jeweils beim Symbol-Gegenstand an. Wir nähern uns dem, was uns von seiner besonderen Gestalt her erschließen können, was uns an ihm anspricht und einlädt zum Weiterdenken. Erst dann suchen wir die Brücke zu Geschichten, in denen das Symbol eine neue Bedeutung gewinnt. Auf diese Weise wird es nun zum Träger dieser Bedeutung, zum Erinnerungszeichen, das etwas ganz Wichtiges an diesen Geschichten festhält.
Symbole haben aber oft zwei verschiedene Seiten. Gerade indem sie uns auf tiefere Schichten unserer Wirklichkeit ansprechen, nehmen sie auch deren Gegensätzlichkeit und Widersprüchlichkeit auf. Wie eine Münze haben sie zwei Seiten: die erfreuliche und die dunkle, abweisend, die beglückende und die beängstigende. Wenn wir Kindern Symbole anbieten, sollten wir ihnen zuallererst die positive Seite zugänglich machen, das Ermutigende, Stärkende. Angstmachendes erleben sie schon genug, das brauchen wir nicht durch Symbole zu verstärken.
Die Anregungen zum Umgang mit den Taufsymbolen bieten jeweils folgende Schritte an:
1. Kurze Hinweise auf mögliche Situationen regen dazu an, bewusst von den Gegebenheiten in der Kindergruppe ausgehend das Erzählen von der Taufe mit Symbolen zu gestalten.
2. Bemerkungen, inwiefern Kinder zu diesem Symbol wohl Zugang haben könnten, sollen Anregungen dazu geben, das Symbol von der Erfahrungswelt der Kinder her in den Blick zu nehmen.
3. Als Erwachsene haben wir unsere je eigenen Zugänge zu den Symbolen. Wichtig ist, dass wir selbst uns mit dem Symbol "anfreunden", dem nachspüren, was sie uns bedeuten könnten.
4. Nun suchen wir den Bezug zur Taufe und fragen, welcher Aspekt der Taufe in Verbindung mit diesem Symbol in den Vordergrund rücken kann.
Den Gestaltungsvorschlägen folgen noch Vorschläge für ein Gebet und einen Segenswunsch. Niemand soll sich dadurch unter Druck gesetzt fühlen, die Beschäftigung mit einem Taufsymbol mit Gebet und Segen abschließen zu müssen. Andererseits kann ein gesprochener Segenswunsch zum Vorangegangenen passen, zumal ja in den Geschichten auch vom Segen erzählt wird. Warum sollte das Hören vom Segen in den Taufgeschichten nicht auch zu gegebener Zeit in dessen gemeinsames Erleben einmünden, das uns alle miteinander und mit Gott verbindet?
Haben Sie das Gefühl, dass ein Segensspruch jetzt in natürlicher, ungezwungener Weise zum Nachdenken über die Taufe dazugehören kann und sie ihn deshalb sprechen, dann nehmen Sie damit dem Segen auch etwas von mancher liturgisch-gottesdienstlicher Erstarrung und holen ihn ins alltägliche Leben zurück.