Pfingstgeschichte
Von der Mutlosigkeit zur Begeisterung (Pfingstgeschichte: Apostelgeschichte 2)
- Das Pfingstfest gestalten
- Den Wechsel von Mutlosigkeit zu neuer Begeisterung mitvollziehen
- Theologisieren: Was ist der Heilige Geist?
- Theologisieren: Wind und Feuer als Bilder der neuen Lebendigkeit
- Freude an der wachsenden Gemeinschaft mitempfinden
Während uns im Neuen Testament die Geschichten von Jesus in allen vier Evange-lien überliefert sind, findet sich die Pfingstgeschichte nur beim Evangelisten Lukas, genauer gesagt, im zweiten Teil seiner Schrift, der sog. Apostelgeschichte, in der er den Bogen von der Himmelfahrtsgeschichte über die Reisen des Apostels Paulus und seiner Begleiter bis zum Tod des Paulus in Rom spannt. Ihm ist wichtig, wie es nach Ostern mit der „Jesus-Geschichte“ weiterging, wie die Botschaft von Jesu Wir-ken, Tod und Auferstehung ihre Kreise bis nach Europa zog.
Der Auftakt dazu ist die Pfingstgeschichte. Sie erzählt von dem großen Bundesfest, an dem es auch Juden, die in umliegende Länder ausgewandert waren, wieder nach Jerusalem zog, so dass die Stadt von Wallfahrern überfüllt war. Und da geschah es, dass die kleine Schar der - wahrscheinlich noch verängstigten – Jesusfreunde vielen fremden Menschen von Jesus erzählten und große Resonanz fanden. Wie die Jesusfreunde von Gottes Geist ergriffen wurden, sich selbst in Begeisterung versetzt fühlten und von ihr auch viele andere angesteckt wurden, das lässt sich schwerlich erklären. Lukas will deutlich machen, dass das nicht aus den Jüngern selbst, sondern als Gottes Geist über sie kam, in ihnen Wirkung entfaltete. Dazu verwendet Lukas Bilder mit starker symbolischer Aussagekraft: Sturm und Feuer. Es sind Bilder, die auch wir verwenden, wenn wir vom Sturm und Feuer der Begeisterung sprechen.
Ein besonderes Phänomen ist die sog. Glossolalie: In ekstatischem Zustand vermögen sich dabei Menschen in ihnen eigentlich fremden Sprachen verständlich zu ma-chen. In den sog. „Pfingstkirchen“ wird das auch heute noch bzw. wieder erlebt und praktiziert. Weil es in Spannung steht zu der Aufgabe, christliche Überlieferung auch verstehen zu lernen, über den christlichen Glauben auch nachzudenken, affektive und kognitive Bezüge miteinander zu verbinden, wird solche ekstatische Glosslolalie in den großen christlichen Konfessionen nicht praktiziert und auch hier nicht weiter thematisiert.
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