1 Mose 2
1. Mose 2: Wunder des Lebens – Die Welt ist ein wunderschöner Garten
Im 2. Kapitel des Buches Genesis ( = 1.Mose), das die Bibel eröffnet, begegnet uns ein ande-rer Bericht von der Erschaffung der Welt als im vorangegangenen Kapitel 1. In ihm geht es noch viel unmittelbarer darum, wie Lebendiges entstand, wie Gott Pflanzen, Menschen und Tiere ins Leben rief. Auch hier lässt sich gut verfolgen, wie aufmerksames Beobachten sich mit der Überzeugung verband, dass Gott hier am Werk war und dies zu anschaulichen Vor-stellungen führte, die immer auch aus den Gegebenheiten der damaligen Zeit heraus zu ver-stehen sind.
So führt uns diese Schöpfungserzählung in die Welt um 1000 v.Chr. Nach Jahrhunderten der Nomadenexistenz der israelitischen Stämme sind diese nun zu einem Staat geworden mit der Hauptstadt Jerusalem. Mit sichereren Lebensbedingungen ist nun Zeit und Raum für das Nachdenken über die Ursprünge unserer Welt und unseres Lebens. So entstehen Vor-stellungen davon, wie Gott – analog zum menschlichen Wirken – die Welt erschuf, wie die Erschaffung des Lebens zugleich alle diese menschlichen Analogien übersteigt.
Wie in Gen.1 können wir also auch hier zwei unterschiedliche Linien verfolgen:
a) zum einen Beobachtungen, etwa zur Entstehung einer Oase, zum Atem als Zeichen des Lebens, zur Zusammengehörigkeit von Mann und Frau u.a.
b) die Freude und Dankbarkeit über diese Welt als Gottesgeschenk , die hier auch ganz aus-drücklich mit der Verantwortung verbunden ist, diesen Schöpfungsgarten zu bewahren.
Auch diese Geschichte regt an zum staunenden Wahrnehmen der uns umgebenden Natur und zum Nachdenken über deren Herkunft.
Ein Erzählvorschlag begleitet zwei Menschen in damaliger Zeit, die in genau dieser Haltung den Schöpfungsbericht rekonstruieren und damit die zuhörenden Kinder einladen, dies auch auf ihre Weise zu tun, mit ihren eigenen Gedanken, in denen sie kritisch-konstruktiv die Ge-dankengänge der beiden Erzählfiguren begleiten.
Die biblische Erzählung spricht auch davon, wie diese Grenze zwischen göttlichen und menschlichen Fähigkeiten auch dazu reizt, sie zu überschreiten und die Menschen deshalb in ihre Schranken gewiesen werden. Darum geht es dann im folgenden Kapitel.
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