1. Mose 1-2,4a: Alles kommt von Gott – Eine gute Welt zum Leben

Ziele:
- Wahrnehmen, wie sich Menschen den Anfang der Welt als Schöpfungstat Gottes vorstellten
- Sich bewusst machen, wie Beobachtungen in der Natur zu Vorstellungen vom An-fang der Welt führen
- Ahnen, dass sich Vorstellungen vom Anfang der Welt auch ändern können

Fördert:
- Bereitschaft, mit den Beobachtungen in der Natur zugleich die Frage nach dem Woher unserer Welt zu stellen
- Fähigkeit, zwischen dem Wahrnehmen der sichtbaren Dinge und Bildern von einem
  möglichen Anfang der Welt zu unterscheiden
- Erkennen der Anteile menschlicher Phantasie und Ideen bei den Geschichten vom Anfang der Welt
- Freude daran, dass die Welt ein verlässliches Schöpfungswerk Gottes ist

Sara und Simon machen zusammen mit den Eltern einen Sonntagsausflug. Gestern hatte es noch geregnet, aber heute scheint zum Glück die Sonne. Der Weg, den sich die Eltern aus-gesucht hatten, der hat sie zunächst durch einen Wald geführt. Da gab es so viel zu sehen: einen großen Ameisenhaufen, auf dem unzählig viele Ameisen umherliefen. Sie sehen Pilze, die sie stehen ließen, damit sie weiterwachsen konnten und einen Specht, der an einem Baumstamm hämmerte. Als es ihnen schon ein bisschen langweilig wurde, kamen sie über eine Wiese mit weitem Ausblick auf ein Tal. Da sahen sie schon den See, an dessen Ufer sie nun sitzen und das in dem Rucksack Mitgebrachte verspeisen. „Schön ist es hier“, meint der Vater, und alle stimmen ihm zu.

„Warum ist die Welt eigentlich so, wie sie ist?“ fragt Sara plötzlich und ganz unerwartet. Alle schauen Sara verwundert an. „Wie kommst du auf diese Frage“ meint die Mutter. „Na ja“, sagt Sara, „es könnte doch alles auch ganz anders sein!“ – „Das stimmt“, meint Simon, „auf dem Mond und auch auf dem Mars ist alles ganz anders. Ich habe Bilder davon gesehen. Alles ist da ganz leer, ohne alles. Niemand könnte da leben. Ob es vielleicht früher auf unse-rer Erde auch so war?“ Sara meint: „Das wäre ja furchtbar gewesen!“ Aber der Vater sagt: „Vor langer, langer Zeit war es wohl auch auf der Erde so, dass niemand da leben konnte“. – „Und wie ist es dann so geworden, wie es jetzt ist?“ fragt Sara neugierig. „Ich glaube, das hat Gott so gemacht“, meint Simon, „weil es doch so schön ist“. „Aber wie hat es Gott ge-macht?“ fragt Sara hartnäckig weiter. Und dann meint sie noch: „Am Anfang hat es doch noch keine Menschen gegeben, die zuschauen konnten!“ Die Mutter meint: „Das stimmt. Aber trotzdem haben sich die Menschen immer wieder überlegt, wie Gott es wohl gemacht hat. Und das steht auch in der Bibel Eine dieser Geschichten geht so“. Und sie fängt an zu er-zählen.

„Am Anfang war alles wüst und leer. In der hebräischen Sprache heißt das Tohuwabohu.“ Simon lacht. „So sagt ihr doch auch immer, wenn es in meinem Zimmer so wild aussieht!“ Vater meint: „Die Menschen stellten sich das aber eher so vor, wie es ganz tief unten im Meer ist, in ewiger Dunkelheit, ohne Luft zum Atmen.“

„Und Gott sprach“, erzählt die Mutter weiter, „es werde Licht“. „Und dann hat Gott sicher das Licht angeknipst“, meint Sara. „Auf jeden Fall wurde es hell“ antwortet die Mutter. „Aber leben konnte da immer noch niemand“. – „Jetzt muss Luft zum Atmen her“, meint Simon. Er ist schon mit Eifer beim Weiterdenken. „Genau“, sagt die Mutter, „mitten in diesem unheimlichen Wasser lässt Gott eine riesengroße Luftblase entstehen“. – „Und die hält?“ fragt Sara. „Ja, doch“, meint die Mutter, „die ist ganz fest vor dem Wasser geschützt; die ist wie der Deckel auf unserer Kuchenplatte zum Mitnehmen, ganz, ganz fest.“ Die Kinder überlegen weiter: „Jetzt muss noch die Erde her“, meint Sara, und Simon ergänzt: „Vielleicht ist das der Boden unter der Luftblase. „Richtig“, sagt die Mutter, „Gott sprach, Wasser soll sich an verschiedenen Orten auf diesem Boden sammeln.“ – „Vielleicht kommt das Wasser aus ganz kleinen Löchern in der Kuchenplatte und in dem Deckel“, meint Simon. „Ja, genau“ fährt die Mutter fort, „und an anderen Orten soll Land zum Vorschein kommen.“ – „Jetzt haben wir schon die wichtigsten Sachen“, meint Sara, Licht, Luft, Wasser, Erde. Jetzt kann es leben-dig werden!“ – „Genau“, antwortet die Mutter, „mit was wollen wir anfangen?“ – „Bevor die Tiere kommen, müssen Pflanzen wachsen“, meint Sara, „Gras und Bäume usw.“ – „Wenn wir zuhause sind, könnten wir doch diese Welt bauen“, sagt Simon dazwischen, „der Boden wird blau und grün und braun“. - „Und der Deckel?“ fragt Sara, „wie wird der? Der soll auch eine Farbe bekommen!“ – „Es müssen verschiedene Farben sein“, ergänzt Simon, „schwarz für die Nacht und blau für den Tag“. Sara sagt noch dazu: „Und am Tag brauchen wir die Sonne, und in der Nacht den Mond und die Sterne!“ – „Aber die bewegen sich doch, das wird schwierig zu bauen!“, meint Simon.

„Da erzähle ich lieber weiter“, meint die Mutter. „Gott schuf die Lebewesen für das Was-ser, die Luft und die Erde, also die Fische, die Vögel und die Landtiere. Und Gott sprach: So wie die Pflanzen sich vermehren, so sollen sich auch die Tiere vermehren, damit es immer lebendiger wird auf der Erde“. – „Und dann schuf Gott die Menschen“, meint Sara. „Gott schuf sie als Mann und Frau“, sagt die Mutter, „und Gott segnete sie und sagte zu ihnen: Ihr sollt die Wächter und Bewahrer der Welt sein. Euch habe ich viel von meinen Fähigkeiten mitgegeben. Geht gut mit der Welt um, damit sie schön bleibt!“ Und alle, die Eltern, Sara und Simon schauen um sich und blicken auf den See und sein Ufer, auf die Wiesen und den Wald.

„Jetzt ist die Geschichte zuende“, meint Simon. „Noch nicht ganz“, sagt die Mutter. „Ich habe euch noch gar nicht erzählt, dass in ihr die Erschaffung der Welt durch Gott auf sechs Arbeitstage verteilt wurde.“ – „Dann fehlt jetzt noch ein Tag“, meint Sara. „Genau so ist es,“ antwortet die Mutter: „Und Gott ruhte am siebten Tag von seiner Arbeit aus und sagte zu den Menschen: So sollt auch ihr es machen“. – „Denn sonst hat man ja gar keine Zeit, um zu sehen, wie schon die Welt ist“, meint der Vater. Und Simon ergänzt: „Und man kann keine Ausflüge machen“. - „Und man vergisst, Gott zu danken für die schöne Welt“, sagt der Vater weiter, „dafür sind auch die Gottesdienste da“. Sara meint: „Im Kindergarten haben wir gesungen: ‚Gott hält die Welt in seiner Hand, und da kommt alles vor, was du auch erzählt hast! Aber Gott hält die Welt doch nicht fest!“ – „Das ist nicht so gemeint“, antwor-tet die Mutter, „das heißt, dass die Welt von Gott gut ausgedacht und behütet ist. Wie die Welt entstanden ist, das konnte kein Mensch miterleben, und trotzdem glauben wir, dass sie von Gott kommt.“ – „Auch die Saurier“, meint Simon“, aber die sind inzwischen ausgestor-ben“. – „Dafür gibt es heute so vieles Anderes“, antwortet die Mutter. Nach einer Weile meint Sara: „Die frische Luft, der Himmel, die Sonne, das Wasser, die Wiesen, die Felder, die Tiere und Menschen, das kommt alles in der Geschichte vor, und alles kommt von Gott! Und wir alle sollen mithelfen, dass es so schön bleibt, wie es ist!“ Und die Mutter ergänzt: „Und Gott hilft uns dabei“. Simon meint noch: „Papa, du hilfst uns doch auch dabei, wenn wir zuhause die Welt so nachbauen, die Mama es uns in der Geschichte erzählt hat!“

Gesprächsanregungen:

-  Niemand war bei der Entstehung der Welt dabei. Trotzdem haben sich die Menschen immer wieder Gedanken gemacht, wie es      wohl gewesen ist. Habt ihr das auch schon einmal getan? Und an was habt ihr gedacht?
-  Wichtig war, dass in solch einer Geschichte all das vorkommt, was zur Natur dazuge-hört. Stimmt das in unserer Geschichte         so?
-  Manches an der Geschichte ist eigenartig. Was meint ihr?
-  Habt ihr Ideen, wie man die Geschichte nachbauen könnte?
-  Dass die Welt von Gott ist, das kann man nicht nachbauen. Aber wir können uns über-legen, welche Lieder, die wir kennen, zu    dieser Geschichte passen! Welche fallen euch dazu ein?
 

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