1 Samuel 16
1. Samuel 16: Davids Berufung und Salbung – Auf einmal ist der Kleine wichtig
Mit einem Sprung über mehrere Jahrhunderte hinweg sind wir beim Beginn der Königszeit in Israel angekommen. Der lockere Zusammenhalt der Nomadensippen wird zum geordneten Staatswesen mit weithin sesshaften Bürgern. Aus der Reihe der vielen Könige in Israel bzw. Juda ragt der zweite König, David, heraus. Von seinem Lebensweg erzählen viele biblische Überlieferungen. Die Berufung zum König in Israel war mit einer Salbung verbunden. Darin kommt zum Ausdruck, dass Gott selbst den König auserwählt und der Gesalbte, der „Messias“ ihm auch immer verantwortlich bleibt. Die Geschichte von der Salbung Davids durch den Gottesboten Samuel wurde im Laufe der Zeit mit legendenhaften Zügen ausgestattet. Die Einmaligkeit und Einzigartigkeit dieses großen Königs drückt sich demnach schon in dem ungewöhnlichen Vorgang aus, dass er bereits als junger Mensch zum König gesalbt wurde.
Die Erzählung von seiner Salbung stellt uns einen kleinen David vor, den jüngsten der Söhne Isais in Bethlehem. Als Samuel, der Prophet, zu Isai kommt, um ihm und seinen Söhnen einen Besuch abzustatten, da wird David auf die Weide geschickt, um die Schafe zu hüten. Währenddessen tritt Samuel auf den Ältesten der Isai-Söhne zu und erwartet Gottes Weisung, ihn zum König zu salben. Aber die bleibt aus, bei ihm und auch all den anderen. Da lässt Samuel den Jüngsten rufen, und ihn salbt er auf Gottes Weisung hin zum neuen König.
Kinder können sich gut in der Rolle des Kleinen wiederfinden, der von den Aktivitäten der Großen ausgeschlossen wird. Und sie genießen es, wenn sich in der Geschichte das Blatt wendet und der Kleine zum Großen wird. Ihm wird für die Zukunft eine herausragende Rolle und auch Aufgabe und Verantwortung angekündigt.
So empfiehlt es sich, die Geschichte aus der Sicht des Kleinen zu erzählen, vielleicht mit folgenden Szenen:
- David erfährt vom Kommen des Propheten Samuel, der sogar sein Elternhaus besucht. Aber David bleibt von den Gesprächen mit
ihm ausgeschlossen. Dazu ist er noch zu klein.
- Stattdessen wird er auf die Weide geschickt, um Schafe zu hüten.
- Von dort wird er zurückgeholt und erfährt dabei, was inzwischen zuhause geschehen ist, nämlich die vergebliche Suche des
Propheten, unter seinen Brüdern den künftigen König zu finden.
- David wird von Samuel begrüßt, erfährt von seinem künftigen Auftrag und wird zum König gesalbt.
- Die Worte Samuels und das Spüren des kostbaren Salböls prägen sich ihm tief ein.
- Als sich Samuel verabschiedet, bleibt David mit vielen Gedanken zurück, wie wohl sein großer Auftrag wahr werden wird.