1 Könige 18
Kann man sich auf Gott verlassen? (1. Könige 18)
- Ziele:
- wahrnehmen, wie überlebenswichtig in vielen Regionen Regen war und ist
- erfahren, wie die Menschen in Not bereit waren, es mit der Verehrung einer anderen Gottheit zu versuchen
- erfahren, wie Elia dauerhafte religiöse Entscheidung einfordert
- bedenken, warum dauerhafte Gottesbeziehung wichtig ist
- bedenken, wie sehr es im Glauben um Vertrauen und Hoffnung geht
Diese Geschichte von Elia handelt von seiner Auseinandersetzung mit den Anhängern des Gottes Baal. Wie in anderen Elia-Erzählungen geht es um den Glauben an den einen Gott. Während die Erzählung vom Berg Horeb (1.Könige 19) die Frage nach Gottes Erscheinen und Wirken zum Thema hat, geht es in dieser vorausgehenden Geschichte auf dem Berg Karmel um die Auseinandersetzung mit den Priestern des Fruchtbarkeitsgottes Baal, auf den viele besonders in der Zeit der lebensbedrohlichen Trockenheit ihre Erwartungen richteten und ihre Hoffnung setzten. Elia aber tritt konsequent für den Glauben an den einen Gott ein. Es kommt zu einem machtvollen und dramatischen Erweis der Überlegenheit des israelitischen Gottes Jahwe gegenüber dem Gott Baal, der mit der erzählten Vernichtung der Baals-Priesterschaft endet. Das ist auf den ersten Blick wahrlich keine Geschichte für Kinder. Oder doch?
Dieses Thema ist auch für Kinder relevant: Wie weit reicht Vertrauen angesichts von Entbehrungen und Enttäuschungen? Was bedeutet das im Blick auf die Gottesbeziehung? Um Gottvertrauen und Wirken Gottes kreisen schon früh ihre theologischen Gespräche. Kinder lernen außerdem früh unterschiedliche Religionen kennen und brauchen neben dem offenen Blick für das andere auch Anregungen zum Nachdenken darüber, was Treue zur eigenen religiösen Bindung und Herkunft bedeutet. Die Verteufelung der Baalspriester und ihrer Anhänger wird bewusst ausgeklammert – nicht nur wegen der Blutrünstigkeit des in der Bibel Erzählten, sondern um den Fokus ganz auf den eigenen Glauben zu richten. Es geht nicht darum, über andere Religionen zu urteilen, sondern über die Tragfähigkeit der eigenen religiösen Bindung nachzudenken: Was zeichnet Glauben als unbegrenztes Vertrauen, als Festhalten an den Zusagen und Zeichen der Hoffnung aus? So heißt es ja auch in der Rede des Elia: „Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Ist der Herr Gott, so wandelt ihm nach, ist’s aber Baal, so wandelt ihm nach“ (1. Könige 18,21)