Jesus, hörst du mich? (Markus 10,46-52) - Heilung des blinden Bartimäus

- Über hören, horchen, hinhören usw. nachdenken
- von der Gemeinschaft ausgeschlossen sein und dazu gehören
- Theologisieren: Was ist ein Wunder?

Bartimäus ist blind und seinen Angehörigen eine Last. Zum Unterhalt kann er kaum etwas beitragen, nur das, was sein Betteln einbringt. Dunkel ist es vor seinen Augen, und dunkel ist seine Lebensperspektive. Wenn er wenigstens mit anderen vernünftig reden könnte! Die anderen aber wollen nichts mit ihm zu tun haben, und das Schrei-en, das er sich angewöhnt hat, um auf sich aufmerksam zu machen, lässt ihn für die anderen nur noch lästiger werden. Gibt es eine Möglichkeit, aus diesem Teufelskreis herauszukommen?

Eines Tages hört er, dass Jesus in die Stadt gekommen ist, dass er mit den Jüngern bei ihm vorbeikommen wird. Er schreit aus Leibeskräften, mit dem Mut der Verzweif-lung, wird von den anderen beschimpft – und dann zu Jesus gerufen. Da springt er auf, kommt zu dem Mann, der Zeit für ihn hat, mit ihm spricht. Jetzt kann er sich alles von der Seele reden, was ihn bedrückt. Er nimmt die Beziehung zu einem Menschen wahr, wie er es schon so lange nicht mehr erlebt hat. Er spürt die Wärme und das Licht, die von Jesus ausgehen, die in seinen Worten und Berührungen zum Ausdruck kommen. „Ich möchte sehen“ sagt Bartimäus zu Jesus und der antwortet: „Du sollst sehen! In deinem Leben soll es hell werden!“ Er spürt es, und er hat nur noch den einen großen Wunsch, bei diesem Jesus bleiben zu dürfen. Im Kreis der Freunde Jesu fängt für ihn ein neues Leben an.

Diese Skizze lässt ganz bewusst offen, was mit dem Geschenk des „Neuen Sehens“ konkret gemeint ist. Je nach ihrem Entwicklungsstand werden es sich die Kinder un-terschiedlich vorstellen: von einem wie durch „Zauberhand“ neu geschenkten Augenlicht – bis zum „Sehen“ im übertragenen Sinne, in dem es für all die neuen Erfahrun-gen steht, mit denen sein Leben jetzt eine neue Wendung nimmt.

Bei der nachfolgenden Erzählung steht damit nicht so sehr das mangelnde Sehver-mögen im Vordergrund, sondern das Hören, das auf Bartimäus’ Rufen antworten sollte, weil für den Blinden das Rufen und Hören der Zugang zu den anderen ist.
 

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