Duccio die Buonisegna und sein großes Altarbild für den Dom in Siena

Vorinformationen
Der Maler Duccio di Buonisegna lebte in der Zeit vom 13. zum 14. Jahrhundert in Siena. Er repräsentiert mit seiner Maestà-Altartafel in herausragender Weise den Übergang von der mittelalterlichen Maltradition zu den Bildwerken der anbrechenden Renaissance in Italien. Auf der einen Seite zeigt er seine Orientierung an den überlieferten zur Andacht einladenden Heiligenbildern auf Goldgrund. Auf der anderen geht er neue Wege: Seine Darstellung der Gesichter ist feiner, menschlicher, bewegter. Das lässt sich auf der Vorderseite der majestätisch großen Altartafel (370 x 450 cm) gut erkennen. Sie entstand - nach vermuteten Vorarbeiten - von 1308 bis 1311. Duccio war damals schon über fünfzig Jahre alt – die Altartafel zeigt ihn auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Auf der Rückseite der Tafel wagt der Maler darüber hinaus den Schritt zu einer Folge von Erzählbildern, die vom Einzug Jesu in Jerusalem bis zu seiner Auferstehung reichen. Auf ihnen treten Menschen mit ihren Tätigkeiten zueinander in Beziehung. Auch die Umgebung wird bedeutungsvoll - seien es Räume, in denen sich das Dargestellte ereignet, sei es die Landschaft mit der Aussagekraft ihrer Symbolik. Zudem gibt er mit der entdeckten Zentralperspektive Bildern in ihrer dreidimensionalen Räumlichkeit eine ganz neue Perspektive.

Aus dem rückwärtigen Unterbau (Predella) der Altartafel stammt dieses Bild der Blindenheilung. Links die Jünger Jesu vor prächtigem Gebäude, rechts der Blinde (bei der Heilung und danach) in schmalerem architektonischem Ambiente (London, National Gallery).

 

Die Erzählung führt uns zunächst in Duccios Werkstatt mit dem damaligen Malbetrieb. In den erdachten Dialogen wird seine Wende zur neuartigen Maltweise anschaulich. Der Bericht von der feierlichen Überführung der fertigen Altartafel von Duccios Werkstatt in Stalloreggi im Süden Sienas in den Dom fußt auf detaillierten Aussagen eines unbekannten Chronisten und betont damit auch das hohe Ansehen, das Duccio genoss – obwohl ihn historische Quellen als einen der Obrigkeit gegenüber widerspenstigen Querkopf kennzeichnen.

Ein späterer Wechsel im Stilempfinden ist auch für die weitere Geschichte dieser Altartafel bedeutsam: 1505 wurde sie – wie die meisten mittelalterlichen Werke – aus dem Dom entfernt. 1771 wurde die Rückseite in sieben Teile - mit denen damit verbundenen Schäden - zersägt und einzeln verkauft. Zum Glück gelang es, die meisten der in alle Himmelsrichtungen zerstreuten Teile wieder zu vereinen, so dass die Tafel heute im Dommuseum von Siena zu bewundern ist. Diese spätere Geschichte des Bildes wird in der Erzählung als Traum des Duccio vorweggenommen. Der eröffnet auch die Spannung zwischen dem Kunstwerk, das für den allerdings oft wenig zugänglichen Standort im Kirchenraum geschaffen wurde, und dem Bedürfnis der Besucher nach einem Betrachten aus nächster Nähe, wie es im Museum möglich ist.

Ziel dieser Erzählung ist es auch, den Zugang zu dieser frühen Malerei zu erleichtern, der von heutigen Sehgewohnheiten und –erwartungen her oft eher fremd, langweilig, unausgereift erscheinen mag. Zugleich kann sich in der zurückhaltenden Malweise des Duccio der Blick vom vordergründigen dramatischen Geschehen zur tieferen Deutung des Passionswegs Jesu wenden, als Bekräftigung seiner Botschaft auch durch die für ihn tödlichen Konsequenzen hindurch.
 

Erzählung

Das Morgenläuten der Kirchen von den Hügeln der Stadt Siena in Oberitalien ist schon seit einer Weile verklungen. In der Malerwerkstatt des Duccio stehen sie alle zur Besprechung der Tagesarbeit beieinander: der Meister mit seinen Malergesellen, Lehrlingen und Helfern. Sie bedenken, was an diesem Tag alles geschehen soll. Mit den Worten Duccios gehen die Blicke immer wieder zu der ungewöhnlich großen Holztafel auf der eigens für sie gebauten Staffelei hin. Ein die Malerei schützendes Tuch hat der Meister schon abgenommen. Zu sehen ist das bereits weit gediehene Altarbild, das für den Dom der Stadt bestellt worden ist. Groß in der Mitte beherrscht die Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind auf ihrem Knie das Bild. Nachdenklich blickt sie über das Kind hinweg. Der kleine Jesus schaut aufmerksam auf die vor ihm Versammelten.

 

 „Das Jesuskind sieht uns an“, sagt der Meister in die entstandene Stille hinein, „und so wird es dann im Dom auch die Beter ansehen, die zu ihm hin treten“. Ein Schein der Morgensonne lässt das Bild aufleuchten, vor allem die zahlreichen Heiligenscheine aus echtem Gold. „Ob im Lichtschein durch Fenster des Doms oder im Schein flackernder Kerzen“, spricht Duccio weiter, „alle sollen sehen, wie prachtvoll dieses Bild zur Ehre Gottes und der Heiligen Jungfrau, der Schutzpatronin unserer Stadt, geworden ist. Ich musste ja versprechen, dass ich dieses Altarbild mit eigener Hand erschaffen werde. Aber ohne eure Hilfe bei der Vorbereitung des Malens wären wir jetzt noch lange nicht so weit. Doch es gibt noch viel zu tun“, fährt er fort, „die vielen Vorfahren unseres Glaubens an Jesus Christus sind noch nicht alle fertig gemalt“. Dabei zeigt er auf Lücken in der Schar der unglaublich vielen Personen und vor allem Köpfe mit ihren goldglänzenden Heiligenscheinen. „Und auch bei der Rückwand der Altartafel“, er zeigt zur Seite hinüber, wo eine ebenso große Holztafel steht, „wartet später noch eine Menge Arbeit auf uns. Macht weiter so, damit ich auch mit den Bildern zur Leidensgeschichte unseres Herrn Jesus Christus gut vorankommen kann“.

Die Runde löst sich auf, alle gehen zu ihrer Arbeit. Meister Duccio prüft noch einmal nach, ob die ganz feinen, aus Marderhaaren hergestellten Pinsel auch wirklich sorgfältig genug ausgewaschen worden waren. Er schaut den Gesellen und Lehrlingen über die Schulter, die Farbkörner mit Mörser und Stößel fein zermahlen und mit Eigelb und Leinöl zu den von ihm gewünschten Farbpasten vermischen. Ein kurzer Blick noch zu anderen, die kleinere Malaufträge vorbereiten, welche nebenher zu erledigen sind. Sie verleimen gut abgelagerte dünne Pappelholzbretter gerade und quer aufeinander, damit die entstehende Holztafel keine Risse bekommen kann. Sehr genau prüft der Meister auch, ob der leitende Geselle Duccios Zeichnung eines der Engelsköpfe genau nach seiner Anweisung auf die glatt geschliffene und weiß grundierte große Altartafel überträgt. Er hat das Papier an der richtigen Stelle auf das Holz gelegt, und mit einer Nadel sticht er die Linien durch. Duccio lobt ihn für seine sorgfältige Arbeit. Er wartet noch kurz, bis der Geselle damit fertig ist und er selbst ans Werk gehen kann.

Konzentriert widmet er sich seiner Aufgabe. Er malt das Gesicht auf seine Weise, mit der er in Siena und weit darüber hinaus berühmt geworden ist. Es sind Gesichter, in denen Leben zu spüren ist. Sie wirken nicht mehr so starr, wie die Künstler vor ihm gemalt hatten. Für die Betrachter werden sie so zu einem wirklichen Gegenüber. Zwischendrin mustert er auch immer wieder die vielen Köpfe, die er schon vollendet hat, wie sie entweder nachdenklich, oder erwartungsvoll oder wie träumend auf Maria und das Kind blicken; wie sie aus dem Bild heraus die Betrachtenden ansehen oder sich einander zuwenden. So sehr viele der Köpfe einander ähneln, weil sie nach demselben Muster gestaltet sind, so haben sie doch zugleich ihr je eigenes Gesicht.

Etliche Monate sind inzwischen vergangen. Wieder geht Meister Duccio am Morgen mit seinen Mitarbeitern an die Arbeit. Dier Vorderseite der Altartafel ist schon seit einiger Zeit vollendet. Sorgsam mit Tüchern geschützt lehnt sie an einer Wand. Auf der Staffelei steht jetzt die Rückseite des großen Altarbildes. Auch sie ist schon in weiten Teilen fertiggestellt. Meister Duccio wirkt heute etwas unruhig und angespannt. Er weist seine Mitarbeiter an, die Werkstatt ordentlich herzurichten, denn hoher Besuch hat sich angekündigt: eine Abordnung der Stadtregierung und des Bischofs. Die Männer wollen einen Eindruck vom Stand der Arbeiten an der prächtigen Altartafel gewinnen. Duccio ist neugierig auf das Urteil der ehrwürdigen Besucher und Auftraggeber.

Schon treten sie ein, blicken sich zuerst in der Werkstatt um, wenden sich der vorderen Altartafel zu, stellen ihre Fragen und lauschen den erklärenden Antworten des Meisters. Die Besucher sind überrascht von der Schönheit dieses kostbaren Bildes, von den reichlichen Goldverzierungen der Heiligenscheine. Immerhin sind es über vierzig Gesichter, die hier versammelt sind. Nach einer Weile der staunenden Betrachtung eröffnet einer das Gespräch: „Die obere Reihe der Apostel und Heiligen habt Ihr in der uns gewohnten Art gemalt. Die stehen so einzeln für sich, wie wir es von unseren Andachtsbildern kennen. Aber die vielen mit Heiligenschein gerahmten Gesichter der Engel und Heiligen, die zeigen sich auf eine neue Art, nämlich als große lebendige Gemeinschaft all derer, die Gott, Jesus Christus und der Gottesmutter Maria, unserer Stadtpatronin, die Ehre geben. So haben wir es bisher noch nicht gesehen. Ihre Gesichter laden dazu ein, ihre Gedanken zu lesen, und die sind wahrlich vielfältig. Ich würde gerne ihren heiligen Gesprächen lauschen. Ja noch vielmehr, ich hätte Lust, mich selbst als Betrachter des Bildes in dieses Reden mit hineinversetzen“. Ähnlich teilen auch die anderen begeistert ihre Meinung mit.

Meister Duccio ist zufrieden. Aber ob das freundliche Urteil wohl auch den vielen Einzelbildern auf der Rückseite der großen Holztafel gelten wird? Er entfernt jetzt die Tücher dieser große Zusammenschau von Jesu Leidensweg in Jerusalem und seiner Auferstehung und prüft aufmerksam die Mienen seiner Gäste. Er kann gut beobachten, wie sie sich gleichsam einen Weg durch die Bildersammlung bahnen und schnell erkennen, dass es wirklich eine Geschichte in Bildern ist, die Duccio hier erzählt, von Jesu Einzug in Jerusalem bis zu seinem Erscheinen als der Auferstandene. Zufrieden nimmt der die ersten Äußerungen zur Kenntnis: „Ganz und gar ungewöhnlich …. so lebendig … die Bibelberichte in einer wunderbaren Bilderfolge … auch in diesen kleinen Bildern können wir so viele Gedanken, Worte und Empfindungen der Menschen entdecken!“

 

 

Wieder entwickelt sich ein Gespräch. „Als Rückseite der Altartafel sind diese vielen Einzelbilder wohl für die amtierenden Priester bestimmt. Die dürfen ja auch nahe genug heran treten“, stellt einer der Gäste fest. „Für die ist es eine gute Mahnung, Gottes großes Geschenk an uns zu verkündigen“, ergänzt ein anderer. Eine weitere Stimme lässt sich vernehmen: „Eigentlich wäre es auch ein wichtiges Bild für die Besucher des Gotteshauses, besonders für die, die selbst nicht lesen können. Hier könnten sie das österliche Geschehen sehr einprägsam kennenlernen“. Der vorige Sprecher ergänzt: „Wir brauchen Feste, an deren Höhepunkt dieses Altarbild für alle sichtbar wird“. Nachdenklich fügt jemand aus der Runde an: „Jedes dieser kleinen Bilder ist ein Kunstwerk für sich. Da könnte man sich jeden Tag ein anderes zur andachtsvollen Betrachtung vornehmen“. 

Bei diesen Sätzen arbeitet es heftig in Duccios Kopf: „Ja, es wäre gut, wenn viele Menschen diese Bilder möglichst oft sehen könnten. Aber wie?“ Er hat dazu noch keine Idee. Die Besucher kommen nun auf einzelne der Bilder zu sprechen. „Meister Duccio“, beginnt einer, „der Goldgrund kommt uns auch hier sehr bekannt vor. Ja, Jesus Christus ist das kostbarste Glaubensgeschenk für uns, noch kostbarer als Gold und Edelsteine“. Die anderen nicken zustimmend. Der Sprecher fährt fort: „Wie ihr in das Bild zugleich die Umgebung hineinkomponiert habt, das überrascht mich am meisten. Ich erkenne die Stadt Jerusalem, zu der hin Jesus unterwegs ist. Ich sehe den Raum, in dem Jesus mit seinen Jüngern das Abendmahl gefeiert hat.

 

 Ich entdecke eine Felsenlandschaft beim Grab Jesu, auch den Garten, in dem der Auferstandene Maria Magdalena begegnet.“ Bei jedem dieser Worte zeigt er auf das entsprechende Bild. Dann zögert er und fährt fort: „Aber das sind keine Andachtsbilder mehr, wie Ihr es auf der Vorderseite so meisterlich geschaffen habt“.

 

Duccio nickt. Auch darüber hat er sich schon oft Gedanken gemacht. Er sagt: „Goldgrund und natürliche Umgebung, das passt vielleicht auf den ersten Blick nicht genau zueinander. Aber eigentlich gehört es doch zusammen. Auch die Gesichter auf der Vorderseite der Tafel können erzählen, und umgekehrt findet sich in den Erzählbildern der Rückseite viel zu nachdenklicher Betrachtung, indem wir mit den Worten der Evangelisten durch die Bilder wandern, sie in ein lebendiges Geschehen verwandeln“. Er erntet bei seinen Besuchern aufmerksames Nicken: „Wenn ich an das Ereignis denke, wie der Auferstandene der Maria von Magdala begegnet“, spinnt einer den Gesprächsfaden weiter, „wie hier ein Garten erscheint, mit einem Baum voller Früchte, da spüre ich die Lebendigkeit des neuen Lebens, und in dem golddurchwirkten Gewand des Auferstandenen das Geheimnis seines Lebens bei Gott und unsichtbar unter uns Menschen“. Ein anderer zeigt auf das große Mittelbild mit dem gekreuzigten Jesus und sagt: „Dieses Bild erzählt uns zwar das grausame Geschehen und strahlt zugleich so viel Ruhe aus. Zu den schlimmen Ereignissen passt eigentlich kein Goldgrund, und doch leuchtet hier schon in dem Gold österlicher Glanz auf“. Nachdenklich sagt einer: „Andachtsbild und Erzählbild zugleich, das könnte die Zukunft der Malerei sein“.

Duccio ist zufrieden mit dem Verlauf dieses Gesprächs. Die Besucher haben viele seiner Gedanken erkannt, die er in seine Bilder hinein gelegt hat. Und sie haben wohl verstanden, wenn auf den Bildern auch gemalt ist, was auf den ersten Blick nicht zusammenpasst, auf den zweiten aber doch - seien es die gesprächigen Engelsgesichter in der andächtigen Verehrung des Gotteswunders, sei es der Goldgrund der Erzählbilder, die der Rückseite ihren Glanz verleihen.

Mehrere Jahre sind vergangen, seit Meister Duccio mit seinen Mitarbeitern die Arbeit an der Altartafel begonnen hatte. Jetzt endlich ist sie fertig. Und bald darauf ist der Tag gekommen, an dem sie feierlich in den Dom von Siena gebracht wird. Es ist der 9. Juni 1311. Die Mitglieder der Stadtregierung haben diesen Tag zum Festtag erklärt, damit möglichst alle Bewohner der Stadt und andere Gäste dabei sein können. Alle sollen Gelegenheit haben, das großartige Werk auf seinen beiden Seiten zu bestaunen. In der Werkstatt des Duccio sieht es heute anders aus als sonst. Alles ist sauber und ordentlich hergerichtet. Die Mitarbeiter stehen in ihren Sonntagsgewändern bereit, um die Altartafel sicher auf dem Wagen zu verfrachten, der dann in einer feierlichen Prozession auf seinem Weg durch die Stadt begleitet wird. Die Domglocken läuten, die neun Mitglieder des regierenden Rates der Stadt machen sich mit dem Altarbild auf den Weg. Ihnen folgen Personen, die in der Stadt wichtige Aufgaben erfüllen, von den Stadtschreibern bis zu denen, die das Geld verwalten, von Richtern zu den Marktaufsehern. Die Stadtbewohner, Männer, Frauen und Kinder, folgen ihnen mit brennenden Kerzen, Gesängen und Gebeten.

 Der Weg führt über den festlich geschmückten Campo, einem der schönsten Marktplätze im ganzen Land, hinüber zum Dom. Die Menge versammelt sich in ihm zum großen Dankgottesdienst – und fortan bleibt die Rückseite der Tafel mit ihren vielen Erzählbildern den Blicken der Menschen entzogen.

 Meister Duccio hat diese Prozession sehr genossen. Viele haben ihn zu diesem großartigen Werk gratuliert. Er hat auf viele Fragen Antwort gegeben. Doch als nur noch der Bischof und die Priester die Erzählseite sehen konnten, haben ihm wehmütige Gedanken einen Stich gegeben. In der folgenden Nacht, in der ihn zunächst die vielen Eindrücke des Tages am Schlafen hindern, hat er einen Traum. Menschen holen die Altartafel wieder aus dem Dom, allerdings nur die abgetrennte Rückseite, zersägen sie in die einzelnen Bilder, die sie dann untereinander verteilen und in ihre Häuser tragen. „Diese wunderschönen Jesusbilder sollen nicht nur für die Priester da sein, sondern für uns alle!“, rufen sie. „Jetzt können wir sie in unseren Wohnungen andächtig betrachten und uns reihum besuchen“. Erschrocken wacht er auf und ruft: „Ihr habt auseinander gerissen, was doch zusammengehört!“ Seine Frau beruhigt ihn. Er erzählt ihr von seinem Traum und sie sagt: „Sie haben es doch aus Liebe zu deinen Bildern getan. Dann fügt sie an: „Ich würde jetzt gerne weiterträumen, dass sie alle die Einzelbilder wieder zusammenfügen und in einem großen dafür gebauten Haus wieder aufstellen. In das können alle kommen, um deine so einmalig schönen Erzählbilder aufmerksam zu betrachten“. „Aber“, antwortet Duccio: „Ich habe sie doch für den Dom, zu dessen Schmuck und der in ihm gefeierten Ehre Gottes schaffen!“ Seine Frau seufzt und antwortet dann: „Ach, es ist hier wie so oft in der Welt. Man kann eben nicht alles haben, sondern nur das eine oder das andere“.

 

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