August 2019 - Dresdener Frauenkirche
Die Dresdner Frauenkirche - Evangelischer Barock
Einführung
Unter den in der Barockzeit erbauten Kirchen bietet sich die Frauenkirche in Dresden in mehrfacher Weise für eine Erzählung an. Zum einen zeigt sie typische Merkmale des damaligen Baustils: runde Formen im Grundriss und geschwungenes Mauerwerk; hoch aufragende Altarwände, von Säulen begrenzt und Skulpturen umgeben; goldverzierte Stuckierungen; Prachtentfaltung, die der von Palais‘ und Schlössern ähnelt; mit Himmelsszenen bemalte Kuppeldecken. Während Barockkirchen meist Ausdruck eines Wiedererstarken des katholischen Glaubens sind, ist die Dresdner Frauenkirche als ein gezielt von den Grundsätzen der evangelischen Konfession bestimmter Kirchenneubau eine beachtliche Ausnahme. Dieses Gotteshaus hat außerdem eine bewegende Geschichte, die von der Meisterleistung ihres Erbauers George Bähr im 17. Jahrhundert über die Zerstörung gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zu dem vielfach wie ein Wunder empfundenen Wiederaufbau im vereinten Deutschland reicht.
Die Erzählung versucht von all dem Wesentliches einzufangen. Wie in der vorangegangenen Erzählung zum Ulmer Münster als Kirche im gotischen Baustil geht es auch hier darum, wie im Kirchenbauwerk etwas vom Himmel auf der Erde spürbar werden kann..
Erzählung
An der Kirchenruine
Vor den Trümmern der im Krieg zerstörten Kirche haben sich an einem Tag im Frühling des Jahres 1990 am Neumarkt in Dresden ein paar Fußgänger zusammengefunden und sind ins Gespräch gekommen. Natürlich geht es auch hier um das große Ereignis der geöffneten Grenzen und wie es wohl mit all den bevorstehenden Veränderungen im Land weitergehen wird. Mit dem Blick auf den Steinhaufen und den übrig gebliebenen hoch ragenden Treppenturm kommt auch die Zukunft der Ruine ins Gespräch. „Ob die Kirche jetzt wohl wieder aufgebaut wird?“ fragt jemand
unsicher. „Ich sehe sie immer noch in ihrer ganzen Pracht vor mir“. Das weckt bei einigen Personen Erinnerungen an früher, an die Zeit vor der Zerstörung Dresdens im Februar 1945. „Die Frauenkirche war für uns von klein an wie ein Stückchen Himmel auf der Erde“, berichtet eine ältere Dame. „Riesengroß erschien sie uns zwischen den Häuserzeilen mit ihrer hohen Kuppel, wie eine Burg“. „Für uns war sie Heimat“, erzählt eine andere weiter, „ganz besonders innen in ihrer ganzen Schönheit. Das war keine kalte Pracht, sondern etwas zum Wohlfühlen, etwas Heimeliges, Warmes“. „Und das“, schließt ein Mann an, „obwohl über dreitausend Menschen in ihr Platz hatten. Für uns war sie etwas Himmlisches mitten in dem geschäftigen Leben um sie herum“. Nach einer kurzen Pause weist er mit einer Hand auf die Mauerreste und sagt noch: „Aber damit ist es ja schon lange vorbei. Dieses Stück heile Welt mitten in unserer Stadt ist durch Feindschaft, Gewalt und Krieg zerstört worden, so wie Kriege immer in der Zerstörung enden. Das sollten wir nie vergessen!“ Während er das sagt, wandern auch die Blicke der anderen wieder zu den Resten der Mauern hin, die in der Gluthitze des durch Bomben verursachten Brands geborsten waren.
Eine andere Person nimmt den Gedanken auf: „So gesehen könnte die Ruine unserer Frauenkirche ein Zeichen der Mahnung sein, auch ein Zeichen der Hoffnung, dass auch nach Zerstörung und Gewalt Frieden und Neuanfang möglich sind“. „Wäre es nicht ein viel größeres und überzeugenderes Zeichen für diese Hoffnung“, fügt ein anderer an, „wenn die Kirche in ihrer alten Schönheit neu entstehen könnte? Es liegen doch schon Pläne für den Wiederaufbau vor und Aufrufe, dafür Geld zu spenden!“ Nach einer kleinen Pause gibt ein gerade erst neu Dazugekommener zu bedenken: „So eine Wiederherstellung würde gewaltige Geldsummen verschlingen. Brauchen wir das Geld zur Zeit nicht für Wichtigeres? Überall im Land soll ja jetzt aus Altem Neues entstehen“. Ein anderer ergänzt: „Hier muss auch bald etwas geschehen. Der hässliche Trümmerhaufen muss beseitigt werden. Eine würdige Erinnerung an die Frauenkirche lässt sich sicherlich viel besser verwirklichen als der Traum von ihrem Wiedererstehen der in alter Pracht“.
Notwenige Entscheidungen
Das Gespräch geht noch eine Weile hin und her, bis dann die Stehengebliebenen wieder ihrer Wege gehen. Ein paar von ihnen sind unterwegs zum Denkmalamt. Sie haben bei dem Gespräch aufmerksam zugehört, denn bei der Besprechung dort soll es ebenfalls um die Fragen gehen, was mit der Ruine der Frauenkirche weiter geschehen soll. Im Konferenzraum liegen dazu schon Pläne und Ideenskizzen aus, über die sich die Angekommenen aufmerksam beugen. „Wir sollten als ein Zeichen der Erinnerung und Mahnung Altes und Neues verbinden“, erläutert dann der erste Redner. „Wir könnten zusammen mit den Trümmern eine Stätte der Begegnung schaffen, vielleicht so, wie es in unserer Partnerstadt Coventry geschehen ist. Vor der Zerstörung Dresdens durch britische Bomben hatten ja deutsche Kampfflugzeuge die dortige Kathedrale zerstört. In Erinnerung und Mahnung sind unsere beiden Städte verbunden“. Zu diesem Vorschlag und ähnlichen Ideen werden sodann genauere Informationen besprochen, was von den Trümmern der alten Kirche für etwas Neues verwendet werden könnte. „Es ist erstaunlich viel“, wird vielfach bemerkt. Ein anderer Baufachmann nimmt den Faden auf und erläutert: „Wir können mit unseren modernen technischen Möglichkeiten sehr genau bestimmen, wo die Steintrümmer in der alten Kirche ihren Platz hatten und damit wie in einem riesigen Puzzle Altes und Neues zusammenfügen“. Er hält kurz inne und ergänzt dann langsam und deutlich: „So könnte mit alten und neuen Steinen wirklich die alte Frauenkirche wiedererstehen“.
Auf diesen Satz hin meldet sich ein anderer zu Wort und führt den Gedanken fort: „Auch die Neuanfertigung der barocken Verzierungen des Mauerwerks, der Säulen, Mauerbrüstungen und Fenster wäre sicher kein unlösbares technisches Problem. Zum Glück sind viele Pläne, Zeichnungen und Fotos von der alten Kirche erhalten geblieben. Aber ich frage mich“, gibt er zu bedenken: „Passt die alte barocke Ausgestaltung aus dem 17. Jahrhundert zu einem Neubau in unsere Zeit? Damals wurden Kirchen im Stil der Königsschlösser gebaut, mit goldverzierten Stuckgirlanden, bemalten Decken, Figuren in den Ecken und Winkeln des Mauerwerks. Auch die Frauenkirche wurde in dieser Art errichtet – fast wie ein Opernhaus mit verzierten Balkonen auf den Rängen. Das passte zum Stil der sie umgebenden prächtigen Bürgerhäuser, aber doch nicht mehr in unsere Zeit!“
„Ich denke schon“, erwidert eine weitere Stimme Fritz Beckert, Dresdner Türme, 1940
aus dem Kreis“. Mit ihrer hohen Kuppel hat die Kirche das Stadtbild mitbestimmt. Sie hat sich eingefügt in das barocke Umfeld und zugleich deutlich gemacht, dass hier – anders als in Königsschloss und Bürgerhäusern – etwas vom Himmel auf der Erde spürbar wird. Es ist die Botschaft, dass wir mit Jesus Christus einen anderen Herrn und König verehren, dass wir das bei den Gottesdiensten in unseren Kirchen feiern. Die Erinnerungen früher und das mahnende Friedens- und Hoffnungszeichen sind das eine. Das andere ist, dass auch die Kirche dazugehört, wenn hier am Neumarkt Altes wieder zu neuen Ehren kommt. Die Frauenkirche ist die geistliche Mitte dieses alten Stadtkerns“.
„Ich darf auch daran erinnern“, fügt ein weiterer Redner an, „dass die alte Frauenkirche in ihrer himmelshohen Kuppel über dem Versammlungsrund der Gemeinde weder einen Götterhimmel wie in barocken Schlössern, noch einen Himmel der Heiligen und auf Wolken schwebenden Engeln gezeigt hat, wie in vielen anderen barocken Kirchen. Hier waren in der Himmelshöhe die Evangelisten abgebildet als Verkünder des Evangeliums von Jesus Christus, das mitten unter uns verkündet wird. Und ihnen zur Seite waren Glaube, Liebe und Hoffnung bildhaft dargestellt, verbunden mit der barmherzigen Nächstenliebe. Der Blick in die Höhe hat unsere Gedanken damit immer wieder hin zu Jesus Christus mitten unter uns gelenkt. Diese alte Botschaft der Frauenkirche wäre es wohl wert, sie neu entstehen zu lassen“. Einige in der Besprechungsrunde nicken zustimmend, andere vertiefen sich schon in Gespräche mit ihren Nachbarn zu den vorgebrachten Meinungen. Es wird noch dauern bis mit dem unermüdlichen Einsatz vieler Fürsprecher die Wege zur Wiedererrichtung des Gotteshauses geebnet sind.
An der Baustelle
Jahre vergehen, in denen die Pläne zum Wiederaufbau der Frauenkirche Gestalt gewinnen. Dresdner Stadtbewohner und Besucher des Stadtzentrums zieht es immer wieder zu der großen Baustelle am Neumarkt, an der eifrig gearbeitet wird. Sie nehmen wahr, wie sich der Trümmerberg in eine wohlgeordnete Steinlagerstätte verwandelt hat. Sie können nicht sehen, wie in den eingerichteten Werkstätten mit Computern die Steine millimetergenau vermessen und am Bildschirm in das Puzzle der Mauern und Säulen eingefügt werden. Sie verfolgen mit, wie die geräumige Unterkirche Gestalt gewinnt und über ihr schon die Mauern in die Höhe wachsen. Aber die Arbeit können sie nicht sehen, mit der in sorgfältigen Berechnungen bestimmt wird, wie die Fundamente und Säulen beschaffen sein müssen, die später die ganze Last der auf ihr errichteten Kirchenmauern zu tragen haben. Stadtführer berichten, wie die Unterkirche damals so groß angelegt wurde, um für viele Grabstätten Platz zu bieten – nicht für die Gräber von Fürsten und Königen, sondern für Bürger der Stadt, sie es sich leisten konnten. „Als damals die Unterkirche errichtet war, fanden in ihr schon Gottesdienste statt, während oben noch Baustelle war“, erzählt eine Stadtführerin. „Die ganz alte Frauenkirche war ja abgerissen worden, und der König drängte darauf, dass an ihrer Stelle möglichst bald wieder Gottesdienst gefeiert werden konnte. So soll es auch jetzt sein“.
Besucher der Baustelle staunen darüber, wie das gewaltige Baugerüst mit dem Baufortschritt Stück um Stück nach oben mitwandert und das Kirchengebäude immer deutlicher wieder seinen angestammten Platz im Zentrum des alten Dresdens einnimmt. Sie können nicht sehen, wie schon von Beginn der Planungen in jahrelanger Arbeit Unmengen von genauen Zeichnungen und Werkbeschreibungen zur Gestaltung des Innenraums entstehen, wie alte Fotos gesammelt und ausgewertet werden: Anleitungen für die Stuckarbeiten, Anweisungen für das Vergolden der barocken Verzierungen, Untersuchungen zu vorgefundenen Farbresten, um so den Malern genaue Aufträge geben zu können. Ein Kunstmaler wurde gefunden, der bereit war, sich tief in die Malweise des aus Venedig stammenden Theatermalers Giovanni Battista Grone hineinzuversetzen. Der hatte im Jahr 1734 die Bilder der Innenkuppel geschaffen, die jetzt wieder so wie damals neu entsteht. Die Besucher ahnen kaum, dass aus über 1500 Einzelteilen der Hochaltar weitgehend wieder hergestellt werden kann, ergänzt durch etwa 15% an neuem Material.
Die hohe Kuppel gehört wieder zum Stadtbild
Es ist für die Dresdner ein besonderes Erlebnis, wie hinter dem Gerüst die steinerne Kuppel wieder entsteht. Sie erfahren, dass wegen der enormen Last jeder in ausgewählten Steinbrüchen bestellte Sandsteinblock genauestens auf seine Beschaffenheit überprüft werden muss. Im Juni des Jahres 2004 ist es dann so weit: Mit der Turmhaube und dem Kuppelkreuz ist die Kuppel vollendet und gibt dem Blick von der Elbe auf die Altstadt wieder die alte Schönheit zurück. Darauf hatten viele gewartet. Wieder steht eine Besuchergruppe vor dem beeindruckenden Bauwerk. Die Stadtführerin erzählt, wie es zu der ungewöhnlichen Kuppel aus Stein kam: „Die Baukosten hatten schon länger die ursprünglichen Berechnungen überschritten und die Geldquellen waren erschöpft. Den Baumaßnahmen drohte ein nicht absehbarer Stillstand. An die ursprünglich geplante kupferbedeckte Holzkuppel war nicht mehr zu denken. Architekt George Bähr kam in große Bedrängnis. Billiger war eine Kuppel aus Stein – und zugleich eine neue gewaltige Herausforderung für die Planer. Aber es gelang. Die Kuppel konnte vollendet werden. Das golden leuchtende Kuppelkreuz fiel 1945 leider auch der Zerstörung zum Opfer. Das neue Turmkreuz wurde von einer englischen Silberschmiede hergestellt. Es ergab sich, dass dabei der Sohn eines Bomberpiloten beteiligt war, der damals beim Luftangriff auf Dresden mitwirkte. Ein eindrückliches Zeichen der Versöhnung war es, als im Februar des Jahres 2000 der Herzog von Kent das neue Kuppelkreuz übergab.
So wie die alte Frauenkirche neben dem staunenden Schauen auch zum Hören einlud, soll es auch mit der neuen sein. Bährs Idee, auf der Innenseite der Kuppel so viel Platz zu haben, dass von dort aus Musik wie vom Himmel in den Kirchenraum hinein klingen konnte, stand damals nichts im Wege. Wie vom Himmel her erklang auch die Orgel von oben über dem Hochaltar. Der damals wohl berühmteste Orgelbauer, Silbermann, wurde dafür gewonnen. Auch Johann Sebastian Bach hat auf ihr musiziert. Jetzt wurde ebenfalls die bestmöglichste Orgelbaufirma mit dem Neubau beauftragt. Als am Pfingstfest im Jahr 2003 zum ersten Mal das volle Geläut der neuen Glocken erklang, kamen über 100.000 Menschen zusammen. Die Vollendung des jahrelangen Wiederaufbaus nahte.
Besichtigung des Innenraums
Nach der festlichen Einweihung am 30. Oktober 2005 können die Besuchergruppen endlich auch in die Kirche eintreten. Sie sind überrascht von der heiteren Leichtigkeit, die ihnen begegnet, und lassen sich gerne von der besonderen Stimmung anrühren. Ehrenamtliche Begleiterinnen und Begleiter stehen bereit, erzählen, erklären und antworten auf gestellte Fragen. Auch heute wieder muss die Begleiterin nicht lange auf die schon vermutete Frage warten: „Wie passt denn diese barocke Pracht zu den Grundsätzen des evangelischen Glaubens? Barockkirchen kennen wir doch vor allem aus den katholischen Gegenden Süddeutschlands“. Zuerst zeigt die Kirchenpädagogin auf die bis in vier Ebenen in die Höhe gestaffelten Emporen und sagt: „Evangelische Kirchen sind vor allem Predigtkirchen.
Wichtig ist bei ihnen, dass Pfarrer bzw. Pfarrerin auf der Kanzel so gut wie möglich gehört und auch gesehen werden können. Mit den gestaffelten Emporen ist das für über dreitausend Besucher möglich“. Dann lenkt sie die Blicke zur Kanzel und fährt fort: „Die Kanzel hat George Bähr so weit wie möglich wie den Bug eines Schiffs zum kreisrunden Gottesdienstraum hin geschoben“. Jetzt zeigt sie nach oben und erklärt: „Die Kuppel erhebt sich nicht über dem Altarraum als einem besonderen Bereich des Priesters, sondern über der Gemeinde. Denn die ist nach den Worten des Apostels Paulus der Leib Christi, zu dem jeder Christ mit seinen Gaben und Fähigkeiten gehört“. Sie erklärt die Darstellung der Evangelisten und christlichen Tugenden der Kuppelbemalung, mit denen es ja auch um die Verkündigung der biblischen Botschaft geht.
Nun wandert das Grüppchen zu dem ellipsenförmigen Altarraum, der sich mit geschweiften Steinbalustraden an den kreisrunden Bereich mit den Kirchenbänken anschließt. Die Begleiterin erklärt: „Auch dieser Ort ist ein Platz für die Gottesdienstbesucher. Zum Abendmahl am Tisch des Herrn gehen sie vor bis zu den geschwungenen Altarschranken, nehmen zuerst das Brot in Empfang, gehen hinter dem Hochaltar hindurch auf die andere Seite, zu der des Weins. Das Abendmahl in beiderlei Gestalt für alle war ein zentrales Anliegen der Reformation. Barocker Kirchenschmuck muss dem nicht im Wege stehen“. Sie zeigt auf abgebildete Ähren und Trauben, auf die Skulpturen von Mose und Aaron, den Gottesboten aus dem Alten Testament, erzählt von Paulus auf der einen Seite, von dessen Missionsreisen nach Europa, und zeigt auf Philippus gegenüber, der den Kämmerer aus Äthiopien getauft und so das Evangelium nach Afrika gebracht hat.
Sie erklärt auch das große Altarbild, das Jesus am Ölberg nahe Jerusalem vor seiner Gefangennahme im Garten Gethsemane zeigt. Hier steht - auch wieder im barocken Schmuck - die hell leuchtende Engelsgestalt den schlafenden Jüngern und anrückenden Soldaten gegenüber, das Stärkende und Ermutigende dem Bedrohenden. Ein Blick noch zu dem goldverzierten Orgelprospekt über dem Hochaltar, dann kehrt die Besuchergruppe durch den Altarraum hindurch zum runden Kirchenraum mit seinen Bankreihen zurück. Die Kirchenpädagogin weist noch auf die leere Fläche vor der Kanzel hin und sagt zum Schluss: „Früher wurden hier vor der Kanzel zu bestimmten Zeiten Bänke aufgestellt, junge Leute im christlichen Glauben unterrichtet und auch geprüft. Aber das ist längst vorbei. Da ist es doch viel besser, dass wir jetzt diesen Platz gut für die Musiker nutzen können“. Und alle können sich gut vorstellen, wie Musik aus der Barockzeit als der Blütezeit der evangelischen Kirchenmusik, Musik von Bach und Händel und anderen Komponisten erklingt und sich im Sehen und Hören Himmel auf der Erde ereignet.