Im Garten der Weisheit

Ziel: in einer Phantasiereise durch einen abwechslungsreichen Garten Bilder wahrnehmen, in denen sich das spiegelt, was mit Weisheit gemeint ist

Vorbereitung der Phantasiereise

Während der Phantasiereise sollen es sich die Kinder bequem machen. Sie werden angeregt, immer wieder ihrem Empfinden nachzuspüren und auch ihre Position zu verändern.
Für viele Kinder ist es hilfreich, sich in einen Bettbezug zu kuscheln, mit dem mitgebrachten Kuscheltier.

Ankommen in der Welt der inneren Bilder

Du hast es dir bequem gemacht. Du liegst ruhig und entspannt.
Dein ganzer Körper ist wohlig schwer und warm.
Dein Atem geht ruhig und gleichmäßig.
Mach es dir bequem, wann immer du es noch bequemer brauchst.
Du kannst liegen und träumen. Du kannst dich ausruhen und erholen.

Phantasiereise

Du gehst bei warmem Sonnenschein und kommst an ein mit Blätterranken geschmücktes Tor. Auf dessen Torbogen steht: Willkommen im Garten der Weisheit. Eine Mann und eine Frau begrüßen dich freundlich und du trittst ein. Es blüht überall herrlich in allen Farben. Alles wirkt so bunt und lebendig. „Weisheit ist freundlich und lebendig“, sagt die Frau. „Genieße sie in diesem Garten“.

Du legst dich an einem kleinen Hang auf den Rasen, betrachtest die farbenbunte Pflanzenwelt vor dir, atmest ruhig ein und aus, ein und aus, ein und aus…….

Dann nimmt dich der weise Mann behutsam bei der Hand und führt dich zu einem Turm im Garten. Du steigst mit ihm hinauf und hast oben einen weiten Blick ringsum. Du siehst Berge und Täler, Wälder und Felder, Bäche und Seen. Du fühlst dich frei und leicht und kannst dich kaum sattsehen. „Weisheit macht frei“, sagt der Mann nachdenklich. „Lass dir Zeit für deinen weiten Blick“. Du schaust, und dabei geht dein Atem ruhig ein und aus, ein und aus, ein und aus…..

Du wendest dich zur Treppe und steigst wieder hinunter. Die beiden weisen Begleiter gehen mit dir weiter durch den Garten. Es wird immer bunter und prächtiger. Du siehst Pflanzen, die du noch nie vorher gesehen hast, Blätter und Blüten in den seltsamsten Formen. „Sieh dich nur um“, sagt die Frau, „wir sind jetzt im Winkel der Phantasie“. Du setzt dich auf eine Bank, nimmst diese Bilder in dir auf, siehst immer mehr und immer Neues. „Lass dir ruhig Zeit zum Schauen“, sagt der Mann freundlich. „Weisheit ist auch die Kraft der Phantasie“. Du sitzt und schaust, träumst deine Gedanken in diese Blütenwelt hinein, atmest ruhig ein und aus, ein und aus, ein und aus……

Dann geht ihr weiter und kommt zu einer Wildnis von Hecken, Büschen, dichten Sträuchern, zwischen denen sich nur schmale Wege hindurchschlängeln. „Wohin führen diese Wege?“ fragst du. Die weise Frau antwortet: „Du musst selbst die Antwort finden. Suche deinen Weg, du allein!“ Sie nimmt eine Fadenrolle, gibt sie dir und sagt: „Du kannst dich nicht verirren. Der Anfang des Fadens bleibt in meiner Hand. So bleiben wir immer miteinander verbunden. Wenn du nicht weiterweißt, geh einfach ein Stück zurück und suche einen anderen Weg. Weisheit ist, die eigenen Wege zu gehen und einen neuen Weg zu suchen, wenn es nicht weitergeht“.

So machst du dich auf den Weg durch die Pflanzenwildnis. Der Weg wird immer enger und enger, immer wieder zweigen andere Wege ab. Aber das macht dir keine Angst. Du bist neugierig, wie es nach jeder Wegbiegung, nach jeder Hecke, die die Sicht versperrt, weitergeht. Es ist eine Entdeckungsreise, die dir viel Spaß macht. Du gehst ruhig Schritt für Schritt und atmest ruhig ein und aus, ein und aus, ein und aus…

Dann geht es im Gestrüpp nicht mehr weiter. Du drehst einfach um, gehst mit deinem Faden zurück und suchst einen anderen Weg. Du fühlst dich als Wegentdecker richtig wohl. Und dann bist du auf einmal an einer Wiese mitten im Wald. Mittendrin steht ein riesiger Baum mit weiten Ästen von ganz unten an. Du weißt, du bist am Ziel deines Weges durch die Gartenwildnis. Du steigst auf den flachen Ästen hinauf, so weit es dir gefällt und machst es dir auf einer breiten Astgabel gemütlich zurecht. Du schaust von oben auf die Wildnis, träumst vor dich hin, atmest ruhig ein und aus, ein und aus, ein und aus….

Dann steigst du wieder herunter und findest mit deinem Faden sicher zurück zu den beiden Weisen. Die beglückwünschen dich zu deinem Entdeckungsweg. Ihr geht langsam wieder zurück zum Eingang des Gartens der Weisheit.

In einer kleinen Laube macht ihr kurz vorher noch einmal Halt. Ihr setzt euch auf eine Bank. Große grüne Blätter bilden über euch ein Blätterdach. Es ist wie in einem gemütlichen Zimmer. „Schau dir die Bilder von deinem Garten der Weisheit noch einmal genau an“, sagt die Frau. „Es sind deine Bilder. Sie gehören dir allein. Aber vielleicht macht es dir Freude, sie auch anderen zu schenken“. Du schaust nach deinen Bildern, atmest dabei ruhig ein und aus, ein und aus, ein und aus….

So sitzt ihr noch eine Weile auf der Bank, du redest mit den beiden noch über deine Erlebnisse. Dann sind es nur noch wenige Schritte bis zum Eingang des Gartens. Du verabschiedest dich und gehst langsam wieder zurück zu unserer Kita, in unseren Raum. Du öffnest die Augen, räkelst dich, atmest noch einmal tief einen und aus – und bist wieder ganz da bei uns.

Gesprächsanregungen

• Wo hast du dich im Garten der Weisheit ganz besonders wohl gefühlt?
• Was hast du in dir von diesem Garten sehr deutlich gesehen?
• Was meinst du, warum dieser Garten „Garten der Weisheit“ heißt?

 

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