Auch in lebendig nachempfundenen biblischen Geschichten bleiben für uns sperrige theologische Aussagen
Genügt das Gesagte schon, um biblische Geschichten angemessen weitergeben zu können? In den Befürchtungen der Erzieherinnen geht es immer wieder um die so schwer verständlichen theologischen Aussagen. Mit dem phantasievollen Hineinversetzen können wir meist ganz gut den Anfang einer Geschichte lebendig werden lassen, auch den Schluss, auch konkrete Ereignisse, die sich vollziehen. Meistens wird aber darüber hinaus in der Mitte der Geschichte eine wichtige Botschaft vermittelt.
"Was seid ihr denn so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben? (Mk 4,40)
"Sollte denn nicht diese, die doch Abrahams Tochter ist, die der Satan schon achtzehn Jahre gebunden hatte, am Sabbat von dieser Fessel gelöst werden?" (Lk 13,16)
Zum oben beschriebenen Lebendigmachen einer gehört auch, dass wir uns die sperrigen Sätze markieren, an die wir mit unserer eigenen Phantasiearbeit nicht herankommen, die wir mit unseren eigenen Erfahrungen nicht recht füllen können. Sie sind uns fremd geblieben und werden wohl auch unseren Kindern fremd sein.
Viele biblische Nacherzählungen erreichen hier ihre Grenze: Die Erzählenden klammern sich an diesen Stellen an den Wortlaut der Bibel, mit dem sie wohl selbst nicht so recht zu Rande gekommen sind.
Nehmen wir auch hier wieder unsere Ausgangsbehauptung auf: In biblischen Geschichten geht es um Botschaften, die uns heute zum Leben und zum Glauben helfen. Es geht dabei nicht so sehr darum, dass wir sie in allen Einzelzügen verstehen und weitergeben. Es genügt, wenn wir einen wichtigen Aspekt finden, mit dem sie uns und auch den Kindern etwas Wichtiges für das Leben und den Glauben mitgeben können.